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Furiosa

Werke von Lefébure-Wely, Piazzola, Rimskij-Korsakow, Schostakowitsch und Smetana

14.90€

Dimitri Schostakowitsch (1906-1975)1Walzer Nr. 2
aus der 2. Suite für Jazzorchester (1938)
3:52
Louis-J.-A. Lefébure-Wely (1817-1869)2Marche C-Dur4:48
Nikolaj Rimskij-Korsakow (1930-2000)3Hummelflug
aus "Das Märchen vom Zaren Salten"
1:42
Louis-J.-A. Lefébure-Wely (1817-1869)4Prélude D-Dur1:06
5Boléro de concert g-Moll op. 1664:27
Astor Piazzola (1921-1992)6Libertango*3:47
Louis-J.-A. Lefébure-Wely (1817-1869)7Élévation a-Moll2:28
8Marche Es-Dur7:25
9Verset A-Dur1:00
10Sortie g-Moll4:17
Bedrich Smetana (1824-1884)11Tanz der Komödianten
aus der Oper "Die verkaufte Braut"
6:06
Louis-J.-A. Lefébure-Wely (1817-1869)12Pastorale G-Dur1:43
13Sortie Es-Dur (transponiert nach F)3:52
Astor Piazzola (1921-1992)14Milonga in Re*4:22
Total50:37
Interpreten

Manfred Bockschweiger
Joachim Enders

Instrument

Trompete
Klais-Orgel (1991) in der katholischen Pfarrkirche St. Wolfgang, Dieburg

Tontechnik

Bruno Hebestreit

Booklet

20 Seiten in deutscher und englischer Sprache. Text: Dr. Wolfgang Binal. Englische Übersetzung: Keith Harris

Produktionsbetreuung

Richard Berg

  1. organo phon

    Schreibt:

    Walzer Nr. 2 von Schostakowitsch auf neuen Wegen
    Trompeter begleitet Orgelmusik von Joachim Enders

    ,,Furiosa“ heißt eine neue CD mit Werken für Trompete und Orgel – und der Titel ist Programm: in vierzehn mitreißenden Tracks legen hier zwei Musiker Aufnahmen vor, die ganz neue Wege des Repertoires für Trompete und Orgel beschreiten. Die Besetzung Trompete und Orgel muss nicht unbedingt nur barockes Einerle darbieten, die neuen und gelungene Arrangements machen fast ausschließlich Musik aus der Romantik spiel- und hörbar. Die Ausführenden
    sind zwei experimentierfreudige, leidenschaftliche Musiker und echte Könner auf ihren Instrumenten: Manfred Bockschweiger, 1. Trompeter des Staatstheaters Darmstadt sowie Joachim Enders, Organist und Pianist, hauptberuflich Korrepetitor am Staatstheater Darmstadt, musiziert an der Klaisorgel der Katholischen Pfarrkirche St. Wolfgang in Dieburg.

    Schon der ,,Walzer Nr. 2″ aus der 1938 entstandenen Suite für Jazzorchester von Dmitri Schostakowitsch lässt aufhorchen – so gut man dieses Werk kennt, in der Besetzung für Trompete und Orgel klingt es außerordentlich neu und spannend. Genauso begeistern die beiden Tangos von Astor Piazolla, die Joachim Enders für diese Aufnahme
    arrangiert hat. Auch zwei schon fast klassische Bravourstückchen finden sich auf der CD: Smetanas ,,Tanz der Komödianten“ aus der „Verkauften Braut“ ebenso wie der unvermeidliche ,,Hummelflug“ von Rimskij Korsakow.

  2. Discotabel

    Schreibt:

    Furiosa: Manfred Bockschweiger und Joachim Enders

    Wenn man an die „Königin der Instrumente“, die Orgel, denkt, assoziiert man in der Regel sakrale Klänge und liturgische Texte. Im fortlaufenden 19. Jahrhundert begannen vor allem französische Komponisten, der Orgel in der weltlische Musik eine größere Eigenständigkeit und Bedeutung beizumessen. Ein populärer Vertreter des französisch-romantisch-bourgeoisen Orgelstils war der Komponist und Improvisator Louis J.-A. Lefébure-Wely. Er verstand es, einem Instrument, dem die Leichtigkeit der Barockzeit abhanden gekommen war, mit klangvoll fröhlichen Märschen, Tänzen und Präludien neue Eleganz zu verleihen.

    Joachim Enders, seit 1994 Solorepetitor am Staatstheater Darmstadt und seit etlichen Jahren Organist der Petrusgemeinde in Bessungen, arrangierte einige Werke des Franzosen neu für Orgel und Trompete. Zu ihnen gesellen sich Auszüge populärer Klassiker von Schostakowitsch oder Rimsky-Korsakow sowie Evergreens der Tango-Legende Astor Piazzolla. Den virtuosen Trompetenpart übernimmt Manfred Bockschweiger, seit 1993 Solo-Trompeter im Orchester des Staatstheaters Darmstadt.

  3. Klassik.com

    Schreibt:

    Orgel und Trompete sinnlich vereint

    ‚Furiosa’ heißt die neue CD des Darmstädter Organisten Joachim Enders, die er gemeinsam mit dem Trompeter Manfred Bockschweiger aufgenommen hat. Dieser Titel ist es, der wohl am besten ausdrückt, was allen hier versammelten Werken gemeinsam ist: ein gehöriges Quantum an Virtuosität.

    Enders verknüpft Kompositionen des französischen Komponisten Louis James Alfred Lefébure-Wely mit Eigenarrangements virtuoser Werke für Trompete und Orgel. Lefébure-Wely, jener Organist und Komponist, der den ‚Heldentod’ gestorben ist, nämlich während er gerade an der Orgel saß, lebte von 1813 bis 1869 in Paris und ist heute hauptsächlich als Vertreter der französisch-romantischen Orgelschule bekannt. Musikalisch versuchte er, geistliches mit weltlichem zu verbinden, genauer gesagt mit dem mondänen Geschmack der Offenbach-Zeit. Die Werke, die Enders auf dieser Aufnahme eingespielt hat, entstammen der Sammlung ‚L’organiste moderne’ aus dem Jahre 1867, die weitestgehend auf Improvisationen Lefébure-Welys beruht, mit denen er während seiner Zeit als Titularorganist in Ste. Madeleine und St. Sulpice die höhere Gesellschaft von Paris beeindruckte.

    Sämtliche Werke sind der Orgel auf den Leib geschneidert und geben ihr jene Leichtigkeit, die man aus Werken der Barockzeit kennt: so stehen schwungvolle Märsche neben einem Bolero de concert, beschwingte Sorties – Ausgangsmusiken – neben sanften Gottesdienstmusiken, wie den Versets und Élévations. Kombiniert ist dieser Auszug aus Lefébure-Welys reichem Schaffen mit Arrangements weltlicher Werke für Trompete und Orgel, beispielsweise dem Walzer aus Schostakowitschs Jazz-Suite Nr.2 oder der Hummelflug aus Rimskij-Korsakows Oper Das Märchen vom Zaren Saltan.

    Inhaltlich wird versucht, den Geist der französischen Werke zu treffen, um einen Gesamtzusammenhang herzustellen. Und tatsächlich fügen sich selbst die beiden Tangos von Pizolla nahtlos in das Programm ein. Das liegt aber vor allem an der gar nicht ‚heiligmäßigen’ Kompositionsweise von Lefébure-Wely, der bewusst versucht hat, den Geist der Welt in seine Kompositionen zu integrieren.

    Joachim Enders spielt auf der Klais-Orgel in St. Wolfgang bei Dieburg und trifft mit sehr guter Disposition ganz hervorragend den spielerischen Esprit der Werke. Man verspürt wirklich einen Hauch aus dem Paris des neuzeitlichen Jahrhunderts, wie man ihn sonst eher aus den Operetten dieser Zeit kennt. Manfred Bockschweiger kann bei den für ihn bearbeiteten Bravourstücken für Trompete glänzen und schnell erschließt sich dem Hörer der Sinn des Titels dieser Einspielung. Die inhaltliche Stringenz der kombinierten Werke wird leider nicht besonders deutlich, aber als Ansammlung virtuoser Musik aus dem Kirchenraum wird die CD beim Hörer bestimmt einen ähnlichen Eindruck hinterlassen wie beim entzückten Pariser Publikum zu Zeiten Lefébure-Welys. Paul Hübner

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