Frédéric Chopin (1685-1750) | | 12 Études op. 10 | | |
| 1 | No. 1 C-Dur: Allegro | 2:06 | |
| 2 | No. 2 a-moll: Allegro | 1:27 | |
| 3 | No. 3 E-Dur: Lento, ma non troppo | 3:56 | |
| 4 | No. 4 cis-moll: Presto | 2:11 | |
| 5 | No. 5 Ges-Dur: Vivace | 1:44 | |
| 6 | No. 6 es-moll: Andante | 3:42 | |
| 7 | No. 7 C-Dur: Vivace | 1:36 | |
| 8 | No. 8 F-Dur: Allegro | 2:23 | |
| 9 | No. 9 f-moll: Allegro, molto agitato | 2:00 | |
| 10 | No. 10 As-Dur: Vivace assai | 2:09 | |
| 11 | No. 11 Es-Dur: Allegretto | 2:11 | |
| 12 | No. 12 c-moll: Allegro con fuoco | 2:50 | |
| | 12 Études op. 25 | | |
| 13 | No. 1 As-Dur: Allegro sostenuto | 2:34 | |
| 14 | No. 2 f-moll: Presto | 1:34 | |
| 15 | No. 3 F-Dur: Allegro | 1:50 | |
| 16 | No. 4 a-moll: Agitato | 1:41 | |
| 17 | No. 5 e-moll: Vivace | 3:30 | |
| 18 | No. 6 gis-moll: Allegro | 2:04 | |
| 19 | No. 7 cis-moll: Lento | 4:57 | |
| 20 | No. 8 Des-Dur: Vivace | 1:14 | |
| 21 | No. 9 Ges-Dur: Allegro assai | 1:06 | |
| 22 | No. 10 h-moll: Allegro con fuoco | 4:08 | |
| 23 | No. 11 a-moll: Lento - Allegro con brio | 4:03 | |
| 24 | No. 12 c-moll: Molto allegro, con fuoco | 2:31 | |
| | Total | 59:47 | |
Neue Zeitschrift für Musik Schreibt:
Dr. Ingrid Hermann
Weshalb eigentlich wieder eine Einspielung der Chopin-Etüden op.10 und op. 25, so könnte man sich fragen. Legt man jedoch die CD mit Grigory Gruzman auf, wandelt sich das Bild. Der Pianist leugnet das Etüdenhafte nicht, aber der künstlerische Impetus bleibt stets gewahrt. Gruzman verrät starke innere Beteiligung, spielt sehr klar, nie verschwommen, wozu der Bösendorfer Imperial wie geschaffen erscheint. Virtuosität, unbezweifelbar auf höchster Stufe, wird nie zum Selbstzweck.
Einzelheiten bleiben im Gedächtnis haften, etwa beim a-Moll Allegro (op.10,2) die gleichsam angetupft wirkenden Klänge, fast wie eine Spieluhr mit Eigenleben oder die verschattete Chromatik im e-moll-Andante (op.10,6). In der As-Dur-Etüde (op.10,10) fasziniert die schwingende Bewegung voller Zartheit und innerem Drängen, so dass man die Töne festhalten möchte. Das berühmte E-Dur-Lento (op.10,3) spielt er fern jeglicher Sentimentalität, echt im Gefühl und niemals ausufernd. Lyrische Emphase empfindet man beim Allegro sostenuto As-Dur (op.25,1) einem hingebungsvollen Fließen. Hier kostet der Pianist die Modulationen spürbar aus. Und im darauf folgenden f-Moll-Presto gibt es Töne von einer Weichheit wie Schneeflocken. Gruzman vernachlässigt aber auch temperamentvolle Passagen nicht, zeigt sich zuweilen heiterbärbeißig, lotet innere Spannung aus und betont durchsichtige Stimmführung. Unnachahmlich der Überschwang der Gefühle im Des-Dur-Vivace (op. 25,8) oder das feine Staccatieren im Ges-Dur-Allegro assai (op. 25,9). Doch man sollte nicht alles verraten und den Hörer allein seine Entdeckungen machen lassen.
Prof. Joachim Volkmann Schreibt:
Musikhochschule Frankfurt / M.
Aus der Reihe der CD-Gesamtaufnahmen der 24 Chopinschen Etüden op. 10 und 25 – von jeher gefürchtete Gradmesser pianistischen Könnens – sticht die Gruzmansche Version entschieden hervor. Es dürfte schwer sein, eine überzeugendere Interpretation zu finden.
Frankfurter Rundschau Schreibt:
CD Neuheiten
Grigory Gruzman, Pianist des Schostakowitsch, hat jetzt eine hinreißende Aufnahme von Chopins Etüden op. 10 und 25 vorgelegt. Gruzman, der zunehmend wieder auf solistischen Pfaden wandelt, profitiert augenscheinlich von der kammermusikalischen Erfahrung: Er hat einen Blick dafür, Nebenlinien nicht mit dem vermeintlich Wichtigen zu opfern, und kommt zu 24 Charakterstudien, in denen der (zumeist) virtuose Schwung nicht das musikalische Moment erschlägt; auch hier gibt es Neues zu entdecken. (Michael Neuner)
Darmstädter Echo Schreibt:
24 Etüden von Chopin
Grigory Gruzman, Klavier
Tastenkünstler
Rasant und dennoch sehr gesanglich gestaltet Grigory Gruzman Chopins Etüden op. 10 und op. 25 (organophon 90112). Geschickt gestaltet er die Temporelationen, seine Anschlagskunst bringt bei behutsamem Pedaleinsatz vielfältige Farbwirkungen hervor. Eine auch von der technischen Fertigung her glänzende Aufnahme.
(Heinz Zietsch)